WiYou.de - Ausgabe 05/2014 - offizielles Messemagazin zum Forum Berufsstart - page 16

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2014
Foto: werbeagentur­erfurt.net
Medien
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Hallo Malte, du bist im Vorstand des Junge Medien Thüringen e.V. Kannst
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du kurz erklären, wer genau ihr eigentlich seid?
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„Wir sind der Mediennachwuchs ...(grinst). Junge Medien Thüringen ist ein
gemeinnütziger Kinder­ und Jugendverband für die jungen Medienschaffen­
den in Thüringen, der junge Menschen bei der Umsetzung ihrer Medienpro­
jekte unterstützt. Wir sind einfach junge Medienschaffende, die mit­ und von­
einander lernen. Dabei kommen wir aus ganz verschiedenen Bereichen
innerhalb der Medienbranche. Ich arbeite gerade in einer Werbeagentur und
produziere Imagefilme. Die anderen sind zum Beispiel Schüler, Studenten, ar­
beiten bei Medienunternehmen oder als Medienpädagogen.“
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Und wer kann bei euch Mitglied werden?
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„Bei uns kann jeder mitmachen, der gern mit Medien arbeitet, gern etwas
Mediales produziert oder sich beruflich in dem Bereich der Medien orientie­
ren möchte.“
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Muss man denn schon Erfahrung im Medien­Bereich haben?
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„Wer schon etwas drauf hat, ist willkommen, es den anderen beizubringen.
Wer noch nicht so viel damit zu tun hatte, kann zu uns kommen, von uns ler­
nen und sich ausprobieren. Wir sprechen auch gezielt benachteiligte
Jugendliche an, um ihnen die Chance zu geben, sich zu verwirklichen und ei­
nen guten Weg in die Zukunft zu finden. Da geht es nicht darum, dass sie
schon möglichst viel können. Sie müssen einfach Interesse haben und was
Sinnvolles auf die Beine stellen wollen.“
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Und was bietet ihr euren Mitgliedern ganz konkret?
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„Wenn jemand zum Beispiel einen eigenen Film drehen möchte, kann er zu
uns kommen. Wir helfen mit dem nötigen Know­how weiter, indem wir
Mediennachwuchs und Medienprofis zusammenbringen. Dazu können wir
auch ganz praktisch unterstützen, weil wir das nötige Equipment haben und
es anderen zur Verfügung stellen können. Schließlich hat nicht jeder eine
Filmkamera zuhause rumstehen. Außerdem organisieren wir Bildungs­
veranstaltungen wie Seminare, Tagungen und Studienfahrten, bei denen man
lernen kann, wie man eigene Ideen weiterentwickelt und umsetzt.“
Junge Medienmacher
für junge Medienmacher
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Ihr unterstützt aber nicht nur „fremde“ Projekte, sondern arbeitet auch
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an euren eigenen.
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„Ja genau, wir haben zum Beispiel JuMa gegründet. Das ist ein Onlinemagazin
von jungen Menschen für junge Menschen. Über Politik, Wirtschaft,
Gesellschaft, Sport und Kultur recherchieren wir dabei alles, was die
Jugendlichen interessiert und bringen es auf Augenhöhe rüber. Neben den
Inhalten haben wir dabei auch die Seitenstruktur, das Design und das
Redaktionsmanagement selbst entwickelt. Weiterhin widmen wir uns einem
Satireformat (Tatort MRD) und zeigen die Missstände in Medien und Politik
auf. Schon Loriot sagte: „Komisch ist alles, was scheitert“. Satire ist ein künst­
lerisches und wichtiges Ausdrucksmittel – auch für Jugendliche – und trägt
zur gesellschaftlichen, kritischen Teilhabe und Gestaltung bei. Wer sich der
lustigen Pannen­Truppe anschließen will, ist herzlich willkommen.“
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Ihr seid die JUNGEN Medien. Heißt das, es gibt eine
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Altersgrenze nach oben?
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„Ja, die Mitgliedschaft in unserem Verein endet, wenn man 35 Jahre alt wird.
Man kann dann aber gerne noch als Fördermitglied weitermachen. Davon
können unsere Jungen nur profitieren.“
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Und auch eine nach unten?
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„Nach unten sind keine Grenzen gesetzt. Unsere jüngsten Mitglieder sind 12
Jahre alt und schon mit vollem Eifer dabei.“
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Ihr unterstützt Jugendliche bei der beruflichen Orientierung im
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Medienbereich. Wie steht es denn um diese Branche hier im Freistaat
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eurer Meinung nach?
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„Die äußeren Fassaden des Medienstandorts Thüringen sehen mitunter mär­
chenhaft aus. Natürlich haben der Goldene Spatz und die eine oder andere
Filmproduktion in Thüringen neben Schloss Einstein und dem KiKa das
Kindermedienland etwas aufflammen lassen. Leider ist in den Jahren seit der
Ansiedlung des Kinderkanals und der Serie Schloss Einstein und der Eröffnung
des Studioparks fast keine Filmwirtschaft entstanden, von Medienwirtschaft
Statt den neuesten Blockbuster im Kino anzugucken, lieber selbst mal einen Film drehen; die angestaubte Schülerzeitung wieder aus der Versenkung holen
und zum coolen Magazin umgestalten oder mit der Kamera mehr als nur Schnappschüsse machen. Klingt toll, aber dafür muss man doch Profi sein, oder?
Nicht unbedingt, man muss nur jemanden haben, der sich auskennt. Eine Anlaufstelle für ambitionierten Mediennachwuchs ist zum Beispiel Junge Medien
Thüringen e.V. in Erfurt. WiYou sprach mit Vorstandsmitglied Malte Hestermann.
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