WiYou.de - Ausgabe 05/2014 - offizielles Messemagazin zum Forum Berufsstart - page 12

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2014
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Medien
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Nach seinem Schulabschluss war Philipp mit 17 Jahren noch zu jung für sei­
nen eigentlichen Wunschberuf Veranstaltungskaufmann.
„Ich habe dann ei­
ne Ausbildung zum Augenoptiker gemacht und danach auch in diesem Beruf
gejobbt. Aber ich hatte keine Lust, das auf Dauer zu machen, deshalb habe
ich dann vor sechs Jahren noch mal von vorn angefangen, schließlich doch mit
einer Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann.“ Bei der Erfurter Eventagen­
tur spoon.projekt fand Philipp das passende Unternehmen. „Dieser Beruf ist
sehr vielfältig, je nachdem, wo man arbeitet. Bei spoon.projekt geht es haupt­
sächlich um das Organisieren von Firmenevents. Bei einemMesseveranstalter
oder einem Konzerthaus können die Arbeitsbereiche ganz anders aussehen.“
Philipp ist als Kaufmann zum Beispiel für die Kundenakquise verantwortlich.
Er ruft Kunden an, erstellt Angebote, bereitet Präsentationen vor, verhandelt
die Verträge und schließt sie ab – ist dann aber noch lange nicht fertig. „Wir
organisieren und betreuen Events. Das heißt, wir kümmern uns im Rahmen
des Budgets, das der Kunde vorgibt, um alles, was zu einer Veranstaltung ge­
hört. Wir kaufen ein, bestellen und koordinieren – angefangen bei den Räum­
lichkeiten über die Ausstattung, Deko, Unterhaltungsprogramm, Technik,
Catering – eben alles, was zu einer Veranstaltung dazu gehört und sind dann
auch während der Veranstaltung vor Ort, um den Ablauf zu überwachen.“
Neben den Firmenfeiern sind das zum Beispiel auch das Stadtfest in Mühl­
hausen und die Motorradmesse in Erfurt.
„Außerdem haben wir auch immer
wieder ein paar eigene Sachen, wie vor einigen Jahren einen Glühweinstand
auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt oder unsere ‚Schwimmbaddiscos‘ im
Sommer – da stehen wir dann selbst auch mal hinter der Theke oder bauen
die Technik auf. Letzteres gehört nicht unbedingt zum Beruf Veranstaltungs­
kaufmann, aber es ist einfach gut, selbst eine kleine Bühne aufbauen oder die
Tontechnik übernehmen zu können. Das ergibt sich dann in der Praxis.“
Bei aller Praxis kann aber auch in diesem Beruf nicht auf die Theorie verzich­
tet werden.
In der Berufsschule in Rudolstadt geht es neben den hauptsäch­
lich kaufmännischen Inhalten darum, wie man Veranstaltungen plant, durch­
führt und nachbereitet sowie um Gesetze und Vorschriften hinsichtlich der
Versicherung und Haftung. Als Veranstalter trägt Philipp nämlich eine sehr gro­
ße Verantwortung. Die Sicherheit der Gäste muss gewährleistet sein, egal, ob
es um eine Deckenkonstruktion oder die Ausschilderung der Notausgänge
geht. „Viele denken: ‚Cooler Job, immer Party, Party, Party‘ – aber sie verges­
sen, dass ich dann der Einzige auf der Party bin, der nicht feiert.“ Philipp muss
immer konzentriert sein, alles im Auge haben und Probleme schon sehen, be­
vor sie bei den Gästen ankommen.
Bei diesem Job ist Kreativität gefragt.
Und zwar in allen Bereichen, von der
Planung einer Veranstaltung über deren Ausgestaltung bis zum Improvisieren,
wenn etwas schiefgeht. „Man muss mitdenken und Ideen haben. Wenn ein
Kunde möchte, dass Flugzeuge durch den Saal kreisen, kann einen das schon
mal herausfordern, aber wenn man es dann so umsetzt, dass alle am Ende zu­
frieden sind, ist das ein tolles Gefühl.“ (mü)
Philipps Partyalarm
Aufgaben
Veranstaltungskaufleute planen und orga­
nisieren Veranstaltungen, führen sie
durch und bereiten sie nach.
Dauer
3 Jahre
Voraussetzungen
mathematisches Denken, gutes sprachliches Aus­
drucksvermögen, Verhandlungsgeschick, umsich­
tiges Arbeiten, Kreativität, Organisationstalent,
Stressresistenz, Teamfähigkeit
Chancen
Arbeitgeber sind unter anderem Messegesell­
schaften und Kongresszentren, Eventagenturen
sowie in Unternehmen für Veranstaltungstechnik.
Mit der kaufmännischen Grundausbildung ist
auch der Wechsel in die kaufmännischen Bereiche
anderer Branchen möglich.
Veran-
staltungs-
kaufleute
(m/w)
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Reichen die Stühle? Weiß der Caterer, wo das Büffet aufgebaut werden soll? Haben wir genügend Getränke? Wo können die Gäste parken? Wann kommt
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der DJ? Was machen wir, wenn es plötzlich anfängt zu regnen? Weiß jemand, wie der Beamer funktioniert? Wer kann die Tontechnik einrichten? Und wo
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bekommen wir Nachschub, falls die Eiswürfel ausgehen? Fragen über Fragen, die im Vorfeld einer Veranstaltung den Gastgeber Nerven kosten können.
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Also besser einen Profi engagieren, der sich um alles kümmert, so einen, wie Veranstaltungskaufmann Philipp.
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