WiYou.de - Ausgabe 05/2014 - offizielles Messemagazin zum Forum Berufsstart - page 20

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2014
Foto: Manuela Müller
Medien
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Die Erfurter Herbstlese kannte Vivien als Bücherfan schon seit einigen
Jahren.
Sie hatte selbst schon einige der Veranstaltungen besucht. Die Karten
dafür hat sie sich immer in der Erfurter Geschäftsstelle gekauft. Und genau
dort erfuhr Vivien auch, eher durch Zufall – von der FSJ­Stelle, die der
Literaturverein anbietet. „Ich dachte, das könnte etwas für mich sein. Darum
habe mich dann im Internet noch ein bisschen genauer informiert, eine
Bewerbung abgeschickt und die Zusage bekommen.“
Seit September ist Vivien nun freiwillig im Einsatz.
Da genau zu dieser Zeit
auch der Kartenvorverkauf für die kommende Herbstveranstaltungsreihe be­
gann, hatte sie dabei gleich zu Beginn alle Hände voll zu tun. „In der Geschäfts­
stelle ist man hauptsächlich für die Kunden zuständig, da war gerade in den
ersten zwei Wochen richtig viel los. Aber es hat vom ersten Tag an Spaß ge­
macht. Ich habe telefonische Anfragen angenommen, E­Mails bearbeitet und
Karten verkauft. Dafür haben wir hier ein spezielles Ticketsystem, mit dem wir
die Eintrittskarten selbst ausdrucken.“
Inzwischen ist ein Großteil der Karten verkauft und es kommen nicht mehr
so viele Kunden.
Das heißt aber nicht, dass sich Vivien langweilt. Im Gegenteil.
„Jetzt wird es eigentlich erst richtig spannend. Denn ich werde mehr an der
Organisation beteiligt, muss zum Beispiel mit den Agenturen sprechen,
Interviewanfragen abstimmen und die Autoren kontaktieren, um zu klären,
wann sie ankommen, ob sie abgeholt werden möchten oder ähnliches. Das
macht mir als Bücherfan natürlich ganz besonders viel Spaß.“
Außerdem ist sie dann auch bei den Veranstaltungen selbst dabei.
Sie steht
dann an der Abendkasse oder am Einlass und ist Ansprechpartnerin für die
Kunden und Autoren. Dass ich dabei von den Lesungen auch immer was mit­
bekomme, ist super“, findet Vivien, die es dafür gern in Kauf nimmt, trotz der
eigentlichen Arbeitszeit von neun bis 17 Uhr oft auch abends oder am
Wochenende arbeiten zu müssen. „Man hatte im Vorfeld gefragt, ob ich dazu
bereit wäre und ich empfinde das auch nicht als Nachteil. Zum einen, weil ich
wahnsinnig viel Spaß dabei habe, und zum anderen, weil es dafür auch einen
Zeitausgleich gibt und ich in der Woche mal frei machen kann.“
Wie alle FSJ­ler besucht auch Vivien über das gesamte Jahr verteilt Semi­
nare.
„Es gab schon gleich am Anfang eine Einführung. Da ging es vor allem
um Organisatorisches und um den Träger des FSJ. Ich fand es toll, so viele an­
dere Freiwillige zu treffen und freue mich schon auf die nächsten Seminare.“
Auch wenn sie erst seit einigen Wochen dabei ist, weiß Viven jetzt schon:
„Nach der Schule nicht gleich ein Studium anzufangen, ohne zu wissen, was
ich überhaupt will, sondern mir noch ein Jahr Zeit zu geben, war genau der
richtige Weg. Ich habe so die Möglichkeit, mich ein bisschen zu orientieren
und zu gucken, ob der Bereich Kulturmanagement vielleicht etwas für mich
ist. Außerdem bringt mich so ein Jahr sicher auch in der persönlichen
Entwicklung voran. Ich denke, man wird selbstständiger, selbstsicherer und
sammelt einfach viele Erfahrungen, die einem später nicht nur im Berufsleben
noch nützen können.“ (mü)
Auf Buchfühlung mit dem Berufsleben
Wer?
Du hast deine Schulpflicht erfüllt, aber das
27. Lebensjahr noch nicht beendet.
Wo?
Die Einsatzstellen für ein FSJ Kultur finden sich
rund um alle künstlerischen Sparten, kulturpäda­
gogischen Angebote und Organisationsbereiche
von Kultur­ und Bildungsarbeit.
Wie lange?
In der Regel 12 Monate. Je nach Einsatzstelle ist
aber Verkürzen oder Verlängern um jeweils sechs
Monate möglich.
Was gibts dafür?
Ein Taschengeld und jede Menge Erfahrungen, die
dich auch in Sachen Berufswahl weiterbringen
können.
FSJ
Kultur
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Wer nach dem Schulabschluss noch nicht genau weiß, wie es weiter gehen soll, der kann sich natürlich zuhause auf die Couch setzen und darauf warten,
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dass der Traumberuf an der Tür klingelt – oder er macht es wie die 18­jährige Vivien aus Erfurt. Sie wusste zwar schon nach dem Abi, dass sie
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studieren möchte, nur was genau, da war sie sich noch nicht sicher. Bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Bereich Kultur geht sie im Literaturverein
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Erfurter Herbstlese e.V. für ein Jahr auf Tuchfühlung mit dem Berufsleben.
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