WiYou.de - Ausgabe 05/2014 - offizielles Messemagazin zum Forum Berufsstart - page 54

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2014
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Kunststoff
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In sieben Semestern studierst du dich dort durch Welt und Wissen der
Polymere
– wie Kunststoffe auch genannt werden – und bekommst Inhalte in
Verfahrenstechnik, Naturwissenschaften, Gestaltung und auch Betriebswirt­
schaftslehre vermittelt. Mathe, Physik, Chemie und Informatik werden dich
ab der ersten Vorlesung begleiten – und zwar in breiter Masse, das heißt, sie
dominieren den Stundenplan deutlich, denn zunächst sollen deine Grund­
kenntnisse auf Vordermann gebracht werden. Darauf aufbauend wird es dann
immer fachspezifischer. So kommen nach und nach noch Fächer wie Kons­
truktionstechnik, Fertigungstechnik, Elektrotechnik, Werkstoffkunde und bei­
spielsweise Thermodynamik dazu. Außerdem lernst du unter anderem auch
den Umgang mit CAD­Maschinen und Lasern – je nach gewähltem Schwer­
punkt im zweiten Studienabschnitt. Nicht schaden kann dir dabei übrigens ein
gutes Englisch, denn oft sind Fach­ und Forschungsliteratur nur auf Englisch
zu haben. Ziel des Studium ist dann, nach Bestehen der Bachelorarbeit nicht
nur der Titel Bachelor of Engineering, sondern auch, dich praxisorientiert und
anwendungsbezogen auszubilden, so dass du nach deinem Abschluss in der
Lage bist, aktuelle technische, technologische und ökonomisch­organisatori­
sche Aufgabenstellungen in den sich immer wieder verändernden Tätigkeits­
feldern der Kunststofftechnik und der verwandten Produktionsbereiche er­
folgreich zu lösen. Überhaupt solltest du dich darauf einstellen, dass alles, was
mit den Kunststoffen zu tun hat, noch lange nicht zu Ende erforscht ist. Ob du
nun selbst etwas ganz Neues entdeckst oder sich schon während des Lernens
der Wissensstand ändert – was einerseits große Chancen bietet, kann ande­
rerseits auch leicht mal überfordern, wenn man nicht bereit ist, sich immer
weiter damit zu beschäftigen. Wichtig sind für den doch recht umfangreichen
Lehrstoff dabei nicht nur Motivation und Fleiß, sondern auch Interesse und
Verständnis für die Naturwissenschaften und für die Informatik. Wer in der
Schule schon lieber Kunst, Deutsch oder Geschichte hatte, dem wird das
Lernen hier sicher nicht so leicht fallen. Da helfen dann auch nicht die vielen
Praxisübungen in den Labors der FH, die vorlesungsbegleitend immer wieder
dafür sorgen, dass du die neu erlernte Theorie auch praktisch umsetzen
kannst. Darüber hinaus wartet übrigens im fünften Semester noch das mehr­
wöchige Ingenieurspraktikum.
Und warum nun das Ganze?
Eine Antwort darauf könnte der Blick auf die
wirtschaftliche Ausprägung Thüringens geben. So gibt es hier im Freistaat sehr
viele Firmen, die der kunststoffwarenherstellenden Industrie zuzuordnen sind.
Du hast also bei der späteren Suche nach einem Arbeitsplatz die große
Auswahl, auch – oder gerade wenn – du hier in Thüringen bleiben möchtest.
Ob du dann zum Beispiel bei einem Automobilzulieferer, in der Elektro­
industrie oder im Baugewerbe landest – deine Zukunftsperspektiven sind dank
der stetig fortschreitenden Entwicklung im Bereich der Kunststoffe nicht nur
sehr gut, sondern auch sehr spannend. Denn wer weiß, vielleicht kommt das
nächste Ultraleichtfahrzeug aus Thüringen oder ein neuer, besonders umwelt­
freundlicher Verbundstoff oder eine kratzsichere Oberfläche für Smartphones
– das Potenzial ist noch lange nicht erschöpft. (mü)
Angewandte
Kunststoff-
technik
Studium
Polymere Perspektiven
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Bei Fahrzeug­ und Maschinenbau denkt man nicht unbedingt gleich an Kunststoff, und doch geht ohne diesen bei der Produktion von zum Beispiel Autos
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heute eben fast nichts mehr. Ob Lenkrad, Innenverkleidung oder auch Kühlerschläuche – mit Metall allein käme man da nicht weit. Kunststoff ist eben
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kleiner, leichter und flexibel zu verarbeiten – eine Menge Vorteile, die man allerdings auch kennen und anwenden können muss. Dafür gibt es dann extra
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Studiengänge, wie an der FH Schmalkalden zum Beispiel die Angewandte Kunststofftechnik.
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